Ökumenische Projektkantorei Pfingsten 2019

„Wer singt, der betet doppelt“. Dieser Ausspruch des Kirchenvaters Augustinus traf am diesjährigen Pfingstwochenende in Werdohl zu. Die Kirchenmusikerin der Evangelischen Kirchengemeinde, Kantorin Marion Jeßegus, hatte zum 3. Mal zu einem Ökumenischen Projektchor eingeladen, der im Ökumenischen Gottesdienst am Pfingstmontag den musikalischen Teil bestreiten sollte. Ihrem Ruf folgten sangesfreudige Gemeindemitglieder aus der Evangelischen, Katholischen und Neuapostolischen Kirche. Mehrere gemeinsame Proben fanden statt, um in diesem Jahr den Schwerpunkt auf musikalische Stücke aus den skandinavischen Ländern zu legen.

In einem Konzert am Pfingstsonntagabend wurden die Lieder von den ca. 40 Sängerinnen und Sängern aufgeführt, wobei Stücke wie „Schön ist die Erde“, „Ein guter Geist herrsche unter uns“ und vor allem der „Sommerpsalm“ bei den Zuhörern die Stimmung des Nordens entstehen ließen. Das stimmgewaltige, im Gospelstil angelegte „Gebet für die Stadt“ war im englischen Text fürbittenmäßig aufgestellt und bat den Geist für alle Verantwortlichen um seinen Beistand.

Umrahmt und auch oftmals begleitet wurden die Chorbeiträge von dem Holzbläserquartett „Madeira Wind Ensemble“ aus Wipperfürth, deren Repertoire einen Bogen von Barock bis Zeitgenössisch spannte. Perfekt aufeinander eingestimmt konnten sie wie bereits im vergangenen Jahr die Zuhörer mit ihrem virtuosen Spiel begeistern und beschlossen das Konzert im Zusammenklang mit dem gut agierenden Projektchor mit dem dänischen Abendlied „Friede erfüllet Stadt und Land“. Rote Rosen in der liturgischen Farbe des Pfingstfestes, die sich auch in der Bekleidung der Akteure widerspiegelte, wurden am Ende des Konzertes als Dank an alle Mitwirkenden verteilt.

Zur Einstimmung auf den ökumenischen Gottesdienst am Montagmorgen erscholl zu Beginn ein gewaltiges „Gott gibt ein Fest und alle sollen kommen“ im Pop- Arrangement von Michael Schütz als Aufruf an alle Christen in Werdohl. Bis auf das Abendlied wurden alle im Konzert dargebrachten Chorsätze diesmal a capella oder mit Klavierbegleitung in die Liturgie eingefügt. Auch hier waren die Zuhörer begeistert von der Vielfalt der Stücke und dem Können der Sängerinnen und Sänger und zeigten sich beeindruckt darüber, was in der Kürze der Probenzeit erarbeitet wurde und nun mit großer Freude und Strahlkraft zum Lobe Gottes erklang. Der Festredner, Weihbischof Wilhelm Zimmermann aus Essen, seines Zeichens Verantwortlicher für die Ökumene im Bistum Essen, lobte das ökumenische Engagement der Verantwortlichen der Projektkantorei und wünschte sich auch über Werdohl hinaus weitere solcher gemeinsamen Aktivitäten.

So wurde der Ausspruch des Doppelt-Betens zweimal an diesem Pfingstwochenende in den kirchlichen Gemeinden Werdohls aufgegriffen und zeigte bei allen Beteiligten Vorfreude auf das nächste Jahr, wenn sich wieder musikbegeisterte Menschen aller örtlichen christlichen Gemeinden im ökumenischen Geist zusammenfinden.

 

Martin Rützler

Foto: Michael Koll

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