Karsamstag in der Kirche

Karsamstag – der Tag der Totenstille

Bild: Martin Manigatterer in: Pfarrbriefservice.de

Karsamstag ist der Tag der Grabesruhe Christi. Nachdem Jesus am Karfreitag vom Kreuz abgenommen und im leeren Grab des Josef von Arimathäa bestattet wurde, herrschen Trauer und Verzweiflung bei seinen Jüngerinnen und Jüngern. 

Die Gotteshäuser sind von allem Schmuck leergeräumt, und der Tabernakel, in dem sonst die hl. Kommunion aufbewahrt wird, steht offen. Der Karsamstag und der Karfreitag sind die einzigen Tage des Jahres, an denen keine Messe gefeiert werden darf. In den Klöstern singen die Nonnen und Mönche die sogenannten Trauermetten. Darin beklagen sie mit den Worten des alttestamentlichen Propheten Jeremia, dass Gott sein Volk verlassen hat.

Heiliges Grab

In vielen Ländern, z.B. in Österreich oder in Polen ist der Brauch des heiligen Grabes verbreitet. In einer Seitenkapelle wird eine Jesusfigur aufgebahrt, die mit Blumen und Kerzen geschmückt ist. Auch das allerheiligste Sakrament in der Monstranz wird oft an diesem Ort aufbewahrt. Die Leute halten den Tag über eine stille Trauerwache ab.

„Abgestiegen zur Hölle“

Bei uns ist dieser Satz aus dem Glaubensbekenntnis fast in Vergessenheit geraten. Die Betonung in den Kirchen des Westens liegt nämlich auf der Auferstehung Christi am Ostermorgen. Die Ostkirchen aber feiern am Karsamstag den Abstieg Jesu in die Hölle als das zentrale Ereignis von Ostern. Jesus durchwandert das Totenreich und holt die Verstorbenen in sein neues Reich des Lebens. Der Tod Jesu bedeutet den „Tod des Todes“. Ostern heißt: Die Macht des Todes ist endgültig besiegt. Wer an Jesus und seine Auferstehung glaubt, wird auch selbst auferstehen.

Die Osternacht als Höhepunkt des christlichen Kirchenjahres

In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag verwandelt sich die Trauer in Freude: die Feier der Osternacht ist der Höhepunkt der Liturgie im kirchlichen Jahr.

Im Judentum beginnt der nächste Tag schon nach dem Sonnenuntergang. Und so feiern auch die Christen ihr wichtigstes Hochfest – den Tag der Auferstehung Christi – erst nach dem Sonnenuntergang. Deswegen darf die Osternachtliturgie weder vor dem Sonnenuntergang am Karsamstag noch nach dem Sonnenaufgang am Ostersonntag beginnen.

Halten Sie den Karsamstag als den Tag der Grabesruhe Christi. Den ganzen Tag bereiten Sie ihr Herz auf das Wunder der Verwandlung vor – die Trauer verwandelt sich in Freude! Der Auferstandene Jesus tritt in unsere Mitte hinein, schenkt uns den Frieden und die Versöhnung Gottes und gibt uns allen Anteil an seiner Auferstehung – am neuen Leben – das wir das ewige Leben nennen.

 

So laden wir Sie zur Feier der Osternacht in Rom am 11.04.2020 um 21.00 Uhr in der Gemeinschaft mit Papst Franziskus und anderen Christen herzlich ein.

Feier der Osternacht aus Rom

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