Beichte

 

Sakrament der Versöhnung

Beichte

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Beichte – Licht für die Seele

Viele empfangen nicht mehr das Sakrament der Versöhnung. Aus verschiedensten Gründen. Da ist der Trugschluss, man habe nichts zu bekennen, die Angst, sich seinen dunklen Seiten zu stellen oder einfach Bequemlichkeit. Der eigentliche Grund aber liegt meist in der Unkenntnis dessen, was Beichte ist, und dass sie wirklich heilen und glücklich machen kann.

Das Sakrament der Versöhnung, wie die Beichte auch genannt wird, ist ja nicht (nur) eine Selbstanklage, sondern ein Sich-Öffnen für Gott, für die Liebe. Wir legen Gott unser verwundetes Herz, unseren Schmerz über unsere Unvollkommenheiten, unsere Süchte und Lieblosigkeiten vor und bitten ihn, uns zu heilen durch den Segen des Priesters. Es geht wirklich nicht darum, irgendeinem Menschen zu bekennen, wie schlecht wir sind, sondern immer darum, unsere Schwachheit vor Gott zu tragen, ihn als Arzt und Retter um Hilfe zu bitten. „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten“, sagt Jesus (Mk 2,17). Jesus möchte uns helfen, er möchte uns heilen. Bei der Beichte erwartet uns daher nicht Strafe und Anklage, sondern Befreiung, Erlösung, Neubeginn.

Viele Menschen sind verstrickt in Abhängigkeiten, in Bitterkeiten, in nie aufgearbeitete Schuld. Sie gehen zu Ärzten, Psychotherapeuten, greifen zu Medikamenten. Aber oftmals umsonst. Unsere Seelen kann nur Gott heilen. Verzeihen, Neuanfang schenken, das kann nur Er, der uns geschaffen hat, der unser Vater ist und der uns mit all seiner Zärtlichkeit, mit all seiner Liebe sagt: „Deine Sünden sind dir vergeben! Ich helfe dir, neu zu beginnen. Geh hin in Frieden.“

Durch den Propheten Ezechiel spricht Gott: „Habe ich etwa Gefallen am Tod des Schuldigen – Spruch Gottes, des Herrn – und nicht vielmehr daran, dass er seine bösen Wege verlässt und so am Leben bleibt?“ (Ez 18,23)

Was es auch immer sein mag, was uns von Gott trennt. Und wenn es die schlimmsten Verbrechen wären. Wir dürfen uns immer voll Vertrauen an Gott wenden. Er weist uns niemals zurück. Diese Zusage haben wir von Ihm. Wir müssen uns nur ernsthaft bemühen, „neu anzufangen“. Gottes Barmherzigkeit ist unendlich. Wir werden sie niemals ausschöpfen können, denn umso mehr man schöpft, umso reichlicher fließt sie.

Also haben Sie keine Angst. Gott sagt: „Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee“ (Jes 1,18). Für Gott ist keine Sünde zu groß. – so wie der Vater im Gleichnis vom verlorenen Sohn verzeiht, ohne einen Vorwurf auszusprechen, so umarmt Gott und schenkt jedem einen neuen Anfang, wer zu ihm kommt und bereut.

Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben

Dass Gott uns seine Barmherzigkeit durch den Dienst der Kirche im Sakrament der Beichte schenkt, ist biblisch begründet. Gott wollte, dass es so geschieht: Evangelist Johannes berichtet (Joh 20,22-23): „Jesus trat in die Mitte seiner Jünger und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch … Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben“.

Damit schenkte Christus dem Priester die Vollmacht, kraft seiner Weihe im Namen Gottes und der Kirche von Sünden loszusprechen.

Dem Priester als Vertreter der Kirche die eigene Schuld eingestehen können, von ihm das Wort der Vergebung zugesagt zu bekommen, das ist kein billiger Ausweg bei der Bewältigung von Schuld. Es ist ein befreiender Schritt auf dem Weg, auf den Gott uns führt und geleitet. Gott kann uns und will auch da noch Versöhnung schenken, wo – menschlich gesprochen – Vergebung und Versöhnung nicht mehr möglich scheinen.

Die Beichte ist ein Geschenk, das jeder Gläubige in Anspruch nehmen kann, und das doch so viele von uns links liegen lassen.

Und noch etwas… die Beichte ist etwas wunderbares

Wir werden in der Beichte verwandelt, die Last all dessen, was uns bedrückt, fällt von uns ab und oft hört man, dass man nach der Beichte geradezu „schwebt“. Von einem Priester die Lossprechung zu empfangen, ist ein ganz besonderer Moment. Er spendet sie mit den Worten:

„Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Das Sakrament der Versöhnung heilt!

Weil die Lossprechung von der Sünde Licht auf unsere Seele wirft und uns aus dem Dunkel unserer Verstrickungen löst, ist Beichte nicht Verurteilung, sondern Rettung. Sie stellt nicht unsere Finsternis in den Vordergrund, sondern bringt Licht in unser Dunkel! Sie heilt!

So sehr eine ehrliche Beichte auch heilend wirkt, natürlich braucht es eine gewisse Überwindung, zur Beichte zu gehen. Denn es ist nicht angenehm, sich über sich selbst Rechenschaft abzulegen, vor einem Priester seine Schwachpunkte, Unterlassungen im Guten, seine Sünden offen zu bekennen.

Aber die Früchte einer guten Beichte sind so reichhaltig – sie können Befreiung, Trost, Frieden, Gesundheit, Versöhnung, neue Kraft zur Lebensgestaltung sein – dass niemand den Segen dieses Sakramentes weiter ungenutzt lassen sollte. Nur Mut! Auch wenn Sie jahrelang nicht mehr beichten waren, wagen Sie den Schritt. Öffnen Sie Gott die Tore weit für seine Barmherzigkeit und Liebe, die immer auf uns wartet. Gott wartet auf Sie!

Wie beichte ich?

Die Beichte ist ein ganz einfaches, persönliches Gespräch mit Gott durch den Priester. Kommen Sie einfach vorbei. Die Patres werden Sie durch die Beichte führen. Haben Sie keine Angst, wenn Sie nicht wissen, „wie es geht“. Die Patres wissen es, und helfen Ihnen gern. Sie können auch selbst entscheiden, in welchem Rahmen Sie beichten möchten, ob im Büro, im Sprechzimmer, in der Sakristei oder im Beichtstuhl.

Wählen Sie einen Rahmen, in dem Sie sich Gott ganz öffnen können. Zur Vorbereitung empfiehlt es sich, eine Gewissenserforschung vorzunehmen. Bitten Sie den Heiligen Geist, dass Er Ihnen die Punkte in Ihrem Leben zeigt, die Sie vor Gott bringen sollen. Eine Hilfe bietet Ihnen dabei auch ein Gebetsbuch mit mehreren Vorschlägen der Gewissenserforschung.

Wir bringen täglich unsere Haare in Ordnung –

warum nicht auch unsere Seele? 

(aus Indien)

In unserer Pfarrei gibt es Sakrament der Versöhnung in deutscher und polnischer Sprache

 

 

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